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Das Mittelalter in Europa im Überblick
Das Mittelalter ist in der europäischen Geschichte die Zeit zwischen Spätantike und Früher Neuzeit, also zwischen 500 und 1500. Der genaue Beginn und das genaue Ende des Mittelalters werden aber von Geschichteswissenschaftlern unterschiedlich eingeordnet.
Der Fall des Weströmischen Reichs 476 wird im allgemeinen als Ende der Antike und Beginn des Mittelalters gesehen. Der Zusammenbruch der politischen und kulturellen Einheit des Römsichen Reichs führte zur Entstehung vieler neuer Reiche, wie zum Beispiel dem Frankenreich, dem Westgotenreich und dem angelsächsische Reich im Vereinigten Königreich.
Während die ehemaligen Bürger des Römscihen Reichs Kern durchwegs christlich geprägt waren, gingen die Germanen, Slawen und Wikinger erst im Laufe des Mittelalters zum Christentum über. Das darauffolgende Hochmittelalter war geprägt von wirtschaftlichem, wissenschaftlichem und kulturellem Aufstieg.
Mittelalter - Eine kurze Geschichte (Video)
Gleichzeitig war das Mittelalter auch stark von Kriegen geprägt. Mit dem Aufkommen des Islam im Jahr 622 entstand gleich zu Beginn der Epoche eine neue Religion, die sich durch die arabischen Eroberungen schnell ausbreitete. Große Teile des Nahen Ostens, Nordafrikas und auch des heutigen Spaniens wurde von ihnen erobert. So reichten die islamischen Reich bald an die südliche Grenze des Frankenreichs heran. Die christlichen Herrscher begannen daher den Islam militärisch zurückzudrängen, wobei sie Spanien zurückeroberten und mehrere Kreuzzüge gegen die islamischen Städte im Nahen Osten führten. Die Kreuzzüge fanden aber bald ein Ende, da die islamischen Osmanen immer mehr Gebiete des Oströmsichen Reichs (auch byzantinisches Reich genannt) eroberten. Der Fall Konstantinopels 1453 markiert für viele Geschichtswissenschaftler das Ende des Mittelalters.
Die vorherrschende Form der mittelalterlichen Gesellschaft und Wirtschaft war der Feudalismus. Die Hauptmerkmale dieser Zeit waren eine hierarchisch organisierte Gesellschaft, eine christlich geprägte Weltanschauung, christlich geprägte Wissenschaft und Literatur. Architektur, Kunst und Kultur waren ebenfalls stark am christlichen Glauben orientiert. Trotz des Untergangs des Weströmsichen Reichs blieb Latein als universelle Bildungssprache erhalten.